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Archiv 2 (02.2002-05.2002) |
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ACHTUNG - EINE DURCHSAGE (02/02) Ungeduldig wegen eines Riesenhungers, der in Kürze durch ein leckeres Essen im Kreise von Freundinnen gestillt werden soll, wippe ich auf meinen Zehenspitzen hin und her. Will, dass diese Bahn endlich kommt. Neben mir zwei 16-jährige Mädels, die neben Pulli-Zurechtrücken und Frisur-Check lautstark kreischend und kichernd die wartende Gesellschaft auf dem gesamten Bahnsteig unterhalten (wohl eher nerven). Endlich kommt die Bahn - Gedränge, Geschupse - hoch lebe die Rücksichtnahme, die es auf der U1 generell nicht zu geben scheint.Endlich einen Platz ergattert, stelle ich entsetzt fest, dass die süßen Girls neben mir sitzen. Soweit alles gut. Aber als die beiden anfangen, sich in ihrer Landessprache über die anderen Passagiere auszulassen, diese nachäffen und alle zwei Sekunden in ein ohrenbetäubendes, nervtötendes Gekreische verfallen, bin ich völlig abgenervt und leicht aggressiv. Plötzlich stoppt die Bahn - Nichts! ... Dann ein Knistern in den Lautsprechern. Eine gutgelaunte Stimme mit urnorddeutschem Dialekt: "Kaine Panik - wir komm´ noch nach Halläärstraße - dauäärt nur´n bischen." Knack - und wieder Ruhe ... Die Bahn bewegt sich Millimeterweise. Abermals ein Rauschen und Knistern. Durchsage Zwei: "Ey - nicht, dass Sie glau´m, ich faah aus Bock langsam, nä?! Es liegt nua ne Signalstörung vor - desweg´n faahn wir so langsam, nä?! Also - ich mach das nich aus Bock, nä?!." Over und Ende! Huch! Wie wunderbar. Es herrschte Ruhe in der Bahn. Selbst die beiden Mädels verstummten. Die Leute sahen sich zum ersten Mal beim Bahnfahren gegenseitig an und prusteten dann los. Wat´n Brüller. Der Zugführer sollte öfter für Unterhaltung sorgen. Weiter so! |
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STILLE IN DER GROßSTADT (02/02) Samstag morgen 0:23, Hamburg, U-Bahnhof KlostersternSchwere Holztüren verschließen die Eingänge zum U-Bahnschacht. Erleichtert stelle ich fest, dass sie noch zu öffnen sind, was ein gutes Zeichen ist. Soll heissen, es fährt noch eine Bahn - die allerletzte für heute Nacht. Ich stehe dort ganz allein - umgehen von völliger Stille. Gespenstische, beängstigende Stille - begleitet durch das monotone Surren der Beleuchtung, die furchtbar kalt und unwirtlich wirkt. So stehe ich dort unendliche acht Minuten lang, in denen die Zeit still zu stehen scheint und in denen sich keine Menschenseele zu mir gesellt. Ungläubig wage ich mich auf den Bahnsteig und schleiche umher. Ich kann es nicht fassen, dass wirklich niemand auf diesem Bahnhof wartet und meine einzige Gesellschaft der verlassene Kiosk und die Wartebänke sein sollen. In Hamburg? Am Wochenende? Allein in der U-Bahn? Schon von weitem und durch diese Stille verstärkt höre ich die heranrumpelnde Bahn. Als diese in den Bahnhof Niemandsland einfährt und ihre Passagiere freigibt, freue ich mich das erste Mal über den allgemeinen Geräuschpegel einer Großstadt. Über schnatternde Leute, über das Klick-Klack von Absatzschuhen, über Gelächter, Gemurmel ... über Anzeichen von Zivilisation. |
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EURO - SCHÖNES ZEICHEN & NUR ÄRGER (02/02) Im Zuge der Euroumstellung wurde ich, unabhängig vom allgemeinen "Wir werden überall betrogen"-Lärm und dem Preisschummel, stutzig.Als ich gestern den Taximann bezahlte und er die fälligen 14.50 Euro kommentarlos mit meinen gegebenen 15 verrechnete, war ich leicht verwirrt. Obwohl ich bereits bei Fahrtantritt nur allein für das Löschen des Taxischildes auf dem Dach 3.50 Euro zahlen durfte. Aber als ich heute im Bordrestaurant speiste und nach der Rechnung (9.23 Euro), die ich mit einem 10er-Schein beglich, abermals kein Wechselgeld sah, war ich sauer. Ist es etwa üblig, dass stillschweigend sämtliche Rechnungsbeträge, die mit einem glatten Eurobetrag beglichen werden, Wechsel- bzw. Rückgeldfrei bleiben?! Nein - mein zweiter Vorname ist mitnichten Geiz. Ganz und gar nicht! Ob ich sauer bin? Aaaaargh!!! |
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ICE HANNOVER - HAMBURG (02/02) Bordrestaurant. In aller Ruhe hatte ich meine Bestellung aufgegeben und lese nun entspannt in einem Buch, während ich Tee schlürfe. Ungewöhnlicherweise sind alle Tische belegt.Ein leicht verwirrter, unscheinbarer Mann Mitte Fünfzig mit einer Brille straight from the eightees (viel zu groß, oben quadratische und unten runde goldene Fassung) stellt sich vor mich und fragt, ob der Platz an meinem Tisch noch frei wäre. Als ich bejahte, setzt er sich nicht etwa hin. Nein!!! Er fragt mich: "Sind Sie erkältet?" Kein Witz - wirklich! Völlig vor den Kopf gestoßen, bezüglich des tieferen Sinns dieser Frage, sage ich ihm etwas zögerlich, dass dies nicht der Fall sei und kam nicht umhin die gestellte Frage an ihn zurück zu geben. Als nach unserem kurzen linguistischen Schlagabtausch unser beider gesundheitliches Befinden geklärt war, stellt der Herr kurz und zackig fest, dass der relevante Stuhl beschmutzt sei und zieht von dannen. Und in meinem Kopf ein dickes fettes Fragezeichen!!! |
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HVV INTERAKTIV (03/02) Der HVV - seines Zeichens verantwortlich für den Personennahverkehr in Hamburg - bietet, neben Fahrplanauskünften per SMS, eine interaktive Seite auf der Homepage. Dort kann man via Internet eine persönliche Fahrplanauskunft abrufen ... Zeit und Haltestelle angeben ... usw.. Bei Abfahrts- bzw. Zielort hat man die Wahl zwischen der Haltestelle, einer Straße oder einer besonderen Stätte.Da ich heute zum Schwedendiscounter will, tippe ich also voller Vorfreude IKEA im Feld für besondere Stätte ein. Das Browserfenster wird kurz ganz weiss, weil er die Daten checkt und plötzlich erscheint vor meinen Augen folgendes Bild mit der Aufforderung: Bitte wählen Sie aus der untenstehenden Liste. ![]() Konkret? Wie meinen? Was´s das denn?! Vielleicht sollte man IKEA darauf hinweisen, was der HVV alternativ zum Besuch des Kiefernholz-Selbstbau-Ladens anbietet. Wobei ich mich ganz ernsthaft frage, wieviele Leute bei Heike Fröhlich klingeln um einen LEKSVIK Kleiderschrank zu kaufen. ;) |
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SCHÖN (03/02) Ich hatte mich eben in ein anderes Abteil gesetzt (ja - um der Sucht zu fröhnen). Vor mir zwei Mausis in rosa Pullis, durchgestylt - kicher, gacker ...Als ich meinen Blick durch das Abteil schweifen lasse, entdecke ich den möglichen Grund für Ihre Überdrehtheit. Schräg vor ihnen sitzt ein Jüngling - eine wahre Schnecke vor dem Herrn, ehrlich! Ein total schnuckliger junger Bursche. Wunderschöne grüne Augen, ewiglanggeschwungene Wimpern, ein total hübsches Gesicht ...und der Rest - ohne Worte - zum Anbeißen. Ein wirklicher Hingucker - eine wahre Augenweide. ... räusper! Er war wahrscheinlich leicht genervt von der Situation, was man an seinen ständig kontrahierenden Kiefermuskeln sehen konnte. Da stellte sich mir eine Frage. Wie lebt es sich eigentlich mit dem Wissen, dass man ausgesprochen hübsch, schön, attraktiv ist? Wenn man weiss, dass einen die Leute anstarren, dass man auffällt und gefällt. Keine Möglichkeit, dem zu entkommen ... Oder sonnt man sich darin? Ohne Frage sind die Chancen, aufgrund der Attraktivität, bei der Partnerwahl um einiges höher, als bei Lieschen Müller (Gruß an Harry!). Oder ist es genau deshalb so schwer jemanden zu finden, der sich vorurteilsfrei an solche Schönheiten wagt? An alle Schönen dieser Welt - Email mit Antworten an mich. Bitte!! |
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UNFASSBAR (03/02) Seit einiger Zeit habe ich eine völlig neue Ebene des Musikhörens- bzw. genusses erreicht. Es gibt - wenn auch manchmal wirklich nur Sekundenbruchteile lang - Passagen in einem Stück, die ich einfach nicht fassen kann. Die so wunderschön sind, dass einem die Worte fehlen, um zu beschreiben, was in dem Moment mit einem passiert.Egal, wie oft ich sie höre, egal wie genau ich die Melodieführung kenne, egal wie verinnerlicht ich diese Töne habe - so kann ich sie doch nicht einfangen, nicht konservieren, nicht fassen ... Es ist dieser eine überwältigende Moment absoluter Klarheit und Harmonie - absoluten Friedens. Und wenn der letzte Ton verklungen ist, sehne ich mich danach, dies alles erneut zu erleben. Ich giere nach diesem EINEN Augenblick und bin erstaunt, wie aufregend diese Vorfreude, wie befreiend und überwältigend dieser Moment selbst ist ... und wie schnell sich dies alles danach wieder verflüchtigt. Es sind, glaube ich, genau diese kleinen Dinge, die das Leben wirklich aufregend machen. Die überall um uns sind - wir müssen sie nur sehen lernen. Was muss ich mich in Materialismus verennen, wenn es doch diese Kleinigkeiten sind, die einen glücklich machen können?! Versteht mich nicht falsch. Ich lebe auch nicht in einer Holzhütte und ernähre mich von dem, was Wald und Feld zu bieten haben, aber ich musste - durch die aktuelle Situation - erfahren, wie unwichtig es im Grunde ist, wohlhabend, hip und mit den neuesten Designermöbeln ausgestattet zu sein. Und wie umso wertvoller das Geniessen genau dieser kleinen Augenblicke, Momente und Dinge ist. |
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DAS AKTUELLE KOCHSTUDIO (03/02) Folgendes Szenario: mein Chef und ich sind zur Besichtigung unserer neuen Geschäftsräume geladen. Vom derzeitigen Eigentümer, einem über 70-jährigen Maler, werden wir abgeholt und kutschen zum Objekt unserer Begierde.Schon auf dem Weg dorthin entpuppt sich unsere Begleitung als sehr kommunikativ - aber gut. Besichtigung: Klärung der technischen und finanziellen Fragen, Übergabe der Grundrisse und Prüfung der elektrischen Anschlüsse ... Wir waren schon auf dem Sprung, standen vor dem Haus und hatten bereits reihum "Auf Wiedersehen" gesagt, als der Vermieter anfing: "Ich war neulich bei meinen Kindern in Spanien. Die hatten da so´n tollen Topf. Mit dem kann man alles machen. Der ist so groß und hat in der Mitte so´n Ding für den Wasserdampf drin ... damit kann man zum Beispiel auch Großen Hans machen." Stichwort für meinen Chef: "Was ist denn Großer Hans? Ich kenne nur Warmen Heinrich." Und ich musste weg ... piep piep piep Und für all diejenigen, an denen die Pointe eben vorbeigerauscht ist, hier noch eine kleine Gedankenstütze: Großer Hans und Warmer Heinrich sind Gerichte. Und das lustige an der Sache war, dass sich zwei Männer bei einem geschäftlichen Treffen mit dem Austausch von Kochrezepten verabschiedeten und darüber hinaus noch über Rezepte, die wahrlich lustige Namen tragen. |
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DREI SITZE - MEINE MEINUNG(03/02) Sitze - hochkonzentriert auf mein Buch - in der S-Bahn, als sich zwei Schneckis und ein Mann zu mir gesellen. Die Konzentration auf das Buch ist augenblicklich pfutsch, als Mausi 1 zu fragen beginnt. Den Blick starr auf mein Buch gerichtet, nutze ich das "Lesen" als Alibi, um folgenden Dialog zu speichern:
Räusper! ... Hilfe? ... Aua? Ich weiss nicht, was man dazu noch hinzufügen sollte ... außer: Aaaaaaaaaaaaah! |
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HAPPY BIRTHDAY (03/02) Voller Vorfreude wegen meines Geburtstages nehme ich mir diesen Tag extra frei. Ausschlafen, keine Arbeit, Ruhe, ... hab ja noch ein wenig vorzubereiten! Soviel zum theoretischen Teil der Planung.Punkt zwei Minuten nach Mitternacht - mein Handy zappelt: Glückwunsch vom Vater per SMS. Am Ohr das Festnetzanschluss-Telefon und meine Schwester flötet mir die nettesten Geburtstagswünsche ins Ohr. Dem nicht genug klingelt alsbald das Handy und ein Freund sagt Vers eins bis acht zum Geburtstag auf. Irgendwann 3 Uhr in der Früh beschliesse ich ins Bett zu gehen und auszuschlafen. Ja, klar!!! Um 8 Uhr(! - an einem arbeitsfreien Tag) klingelt das Telefon zum ersten Mal und steht seitdem nicht mehr still. Gratulanten, mit denen ich nie im Leben gerechnet hätte, geben sich die Ehre. Und zu allem Überfluss klingelt mich, nachdem ich versuchte noch eine Mütze Schlaf zu erhaschen, die nette Postfrau aus dem Bett, um mir freudestrahlend ein Päckchen zu überreichen. Ich bin mitnichten undankbar und wirklich schwer überwältigt ob der lieben Menschen, die an mich gedacht haben, aber eigentlich ... äh? Wie war die Frage? ... wollte ich den Tag ganz ruhig angehen. (tja Sonni, da hamm´ wir´s wieder: wenn das kleine Wörtchen "eigentlich" nicht wäre", nech?! ;) ) |
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EINE STADT ... (03/02) ... deren Straßen Dröögstieg, Op de Wisch, Hasencleverstraße und Ole Hoop heißen, muss einfach cool sein, oder?! |
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WILL ICH WIRKLICH? (03/02) Was fühle ich, was empfinde ich für dich? Ist es überhaupt Gefühl? Tausende kleine Fetzen Erinnerung in meinem Kopf.Sie spielen mit mir. Immer, wenn ich glaube, dich aus dem Gedächtnis zu verlieren, überraschen sie mich. Lassen mich für kurze Zeit wieder glücklich sein. Ein mieses Spiel - so kann ich dich nicht vergessen! Kurze Filmsequenzen - klitzekleine Bewegungen, ein Lächeln, ein Wort, eine Geste. Kann nicht mehr nach Hause fahren, ohne ständig an dich denken zu müssen. Kann nicht spazieren gehen, nicht Musik hören - ohne an dich erinnert zu werden. Es bricht mir nicht das Herz - die Zeit ist lang vorbei. Mich erstaunt nur, dass du immernoch nicht aus meinem Kopf verschwunden bist. Weiß nicht, was passiert, wenn es bald tatsächlich soweit ist. Vielleicht habe ich davor die meiste Angst. Wenn man aufhört an jemanden zu denken, ist der andere für einen selbst nicht mehr existent. Will ich das? Will ich das wirklich? |
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EINE KLEINE HOMMAGE ... (03/02) ... an das Känguruh von "Anarchie". Jedes Mal nach einem neuen Eintrag und bei dem Upload der Seiten hopst sich dieses süße kleine Ding den einen oder anderen Wolf. Und ich find´s einfach nur lustig und Grund genug, ihm ein paar Worte zu widmen. Nie ist es müde oder macht schlapp. Selbst wenn ich noch um 2 Uhr morgens den Rechner anschmeiße, springt es frohgemut im Fenster rum.So - und jetzt hat´s jeder mal gesehen ;) |
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ER UND ICH (03/02) Jeden Tag. Ich erwache und er ist da. Er begleitet mich die ganze Zeit. Manchmal verschwindet er urplötzlich, um alsbald ungebeten wieder aufzutauchen. Warum? Warum dröhnt er mir allgegenwärtig zwischen den Ohren? Ich will, dass er verschwindet, obwohl ich weiss, dass ich mich nur zusammenreißen muss. Ein paar kleine Haltungsänderungen und er wäre weg. Tja - Theorie ist schon etwas Feines! |
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MEINE TARNKAPPE (03/02) Heute habe ich einen Test veranstaltet - dazu brauchte ich nur: meine Mütze! Der Test sah folgendermaßen aus: ich fuhr mit der S-Bahn zu einem Termin und musste anschließend noch ein Stück durch die Innenstadt - ohne Mütze. Mit sehr kurzen Haaren. Ich fühlte mich die ganze Zeit furchtbar beobachtet, was mir die verstohlenen Blicke der Passanten und Mitreisenden auch bewiesen.Auf dem Rückweg nach Hause setzte ich meine Mütze auf und siehe da; ich ging unter in der Masse der vielen Menschen. Niemand guckte und geboren war meine TARNKAPPE! |
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HAMBURG-CITY (03/02) Ich habe mich heute in die Höhle des Löwen gewagt. Hamburg-City, Gänsemarkt um die Mittagszeit. Hippe Werber, Medienspezialisten und schmierige Anzug- und Entscheidungsträger - die komplette "High-Society" der Innenstadt. Ohne Frage sind hier alle wichtig und ich froh, dass ich dort nicht mehr arbeiten muss. |
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RATESPIEL (03/02) ![]() ............................................................................ Ich fand´s weniger lustig, weil ich zunächst erst einmal heftigst schlucken musste! Schließlich wollte mir da jemand ordentlich an die Geldbörse. |
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GESTERN NACHT (03/02) Hatte nie daran geglaubt, dass man sich so plötzlich von Gefühlen, der Beziehung zu einem Menschen und dem Stellenwert, dem man dem ganzen beimisst, lösen kann. Klick. Aus. Weg. Verrückt!Glaubte, nicht allein leben zu können - ohne dich. Sehe jetzt so klar - obwohl ich befürchtete, alles kippt erneut in eine Richtung, die gefühlsfatal geworden wäre. Nun sehe ich es völlig nüchtern und rational. Voreilige Selbstüberschätzung - das hier?! Ich hoffe nicht! Stumpfe ich ab oder ist das alles unterbewußte Schutzreaktion? Will nicht mehr so viel fragen. Tat es unendliche Male - ewige Wochen lang. Ohne Echo - ohne Antwort. Dachte es wäre das Ende. War gefangen in einem Labyrinth ohne Ausgang. Wie lächerlich - aus heutiger Sicht. Weiss: das damals war ich, die so fühlte - ich verleugne es nicht. Pick up yourself and get going again. So - here I am! (v.d. s & j) |
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AM LAUFENDEN BAND (03/02) El Praktikante brachte heute ein lustiges kleines Buch mit, in dem Heinz Eckner erfundene, gefundene und gesammelte Sprüche zusammenstellte. Hier ein kleiner Querschnitt:
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S-BAHN-DIALOG (03/02) Freitag Nacht. Fahre gerade von einem 12 Stunden langen Starre-auf-den-Monitor-Arbeitstag nach Hause. Die S-Bahn ist zum Bersten voll - mit Partygrüppchen, Leuten, die auch von der Arbeit kommen, schrillen Typen. Schräg hinter mir folgender Dialog:
und Schnitt und abtüten ... ;) |
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DIALOG MIT MIR (03/02) Angst. Ich habe Angst, dass nichts mehr so sein wird, wie es vorher war. Bin trotzdem neugierig, was die Zukunft bringt. Bin aufgeregt, wann ich dich wiedersehen werde. Will dich gern nah und innig spüren und trotzdem fürchte ich, dass ich dich dadurch verliere. (verfasst 11/01)... und ich sollte Recht behalten. |
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STILLE (03/02) Du fragtest mich vor langer Zeit, ob ich mit Ruhe umgehen kann - mit Stille.Ist Ruhe, wenn man schweigt und sich trotzdem versteht? Sich dem anderen nah und sich bei ihm sicher fühlt - ohne ein Wort zu verlieren? Wenn trotz des Schweigens ein ungeheures Zusammengehörigkeitsgefühl verbindet? Unendliche, lange Minuten lagen er und ich bis eben hier und hörten eins der vollkommensten Musikstücke, das je komponiert wurde. Und wir hätten bis in alle Ewigkeit so liegen können. Ohne Worte, ohne alles andere in der Welt. Nur wir beide, die Musik und das Schweigen. Wohlbefinden und absoluter Frieden. Ich habe für mich erkannt: zwischen zwei Menschen kann solch Ruhe nur herrschen (ohne zu beängstigen), wenn man sich des anderen wirklich sicher ist. Konnte ich mir das bei dir je sein?! |
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DEUTSCHE VS. HÖFLICHKEIT (03/02) Ich stieg vorhin aus der Bahn - zusammen mit einer älteren Frau, die einen Rolli mit einer schweren Ladung hinter sich herzog.Auf der halb erklommenen Treppe höre ich sie mit schwerem polnischen Akzent fragen: "Möchten sie mir helfen? Tasche schwere." Daraufhin die Antwort der beiden schnoddrigen Typen, denen die Frage galt:" Nee, wir hamm´ keene Zeit." Gelächter. Entsetzt ob der Antwort wende ich, um zurückzulaufen und der Frau zu helfen. Da fällt mir doch echt nichts mehr ein! Und wenn diese Frau zehnmal schwarz gewesen wäre und mit dem gruseligsten Akzent um Hilfe gebeten hätte. Diese Antwort und Haltung sind beschämend. Einfach nur sehr peinlich. Als ich neulich vor dem Warenlagerregal bei IKEA stand und versuchte ein 25-kg-Paket herunter zu wuchten, war es kein Deutscher, der mir dabei half. Das einzige, was ich von meinen deutschen Mitbügern erntete, waren genervte Blicke, als ich versuchte die unhandliche Ladung auf dem Einkaufswagen zur Kasse zu rangieren. Sie mussten mir ja schließlich mit ihren zwei Vasen und der Hunderterpackung Teelichter im Wagen ausweichen. Und als ich mich ein wenig später auf dem Parkplatz bei der Verladeaktion dieses Paketes abermals abmühte, war es ein türkischer Mann, der kam und mir dieses Teil ins Auto lud. Am letzten Sonntag ein ähnliches Szenario auf dem Bahnhof. Meine Schwester stieg vollbeladen mit ihrem schweren Rucksack in den Zug und ich konnte folgendes von außen beobachten: Sie mühte sich damit ab, diesen Rucksack zwischen zwei Sitzreihen zu heben. Heben deshalb, weil diese durch zwei Koffer eines Geschäftsmannes aus der Sitzreihe hinter der ihren blockiert war. Nach mehreren vergeblichen Versuchen meiner Schwester kam ein Schwarzafrikaner und hob ihr den Brocken von Rucksack über diese sinnlos gebaute Hürde. Und während dieser ganzen Aktion saß Graf Oberwichtig-Geschäftsmann auf seinem Hintern und beobachtete dieses Spektakel - immer mit ängstlichen Blicken auf seine Koffer und mit - warum auch immer - genervtem Gesicht. Aaaaaargh! Ich krich da echt ne Krise. Was ist nur los? Es ist eine Frage der Höflichkeit und der gegenseitigen Rücksichtnahme - ob mein Gegenüber nun grün, gelb, schwarz oder weiss der Geier was ist. Das spielt doch dabei überhaupt keine Rolle! Bricht man sich denn einen Zacken aus der gräflichen Krone, mal eben die Tasche zu tragen oder Platz zu machen, wenn mir ein schwerbepackter Mensch entgegenkommt? Sind die Leute wirklich schon so blind und abgestumpft gegenüber ihrer Umwelt geworden?! Traurig, Traurig!!!! |
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POSTLAGERND ? (03/02) Seit Wochen - nunmehr vier an der Zahl - warte ich auf einen Großbrief aus Kiel. Ganz einfach: eine Sendung von Kiel nach Hamburg. Sollte man meinen.... ich werde jetzt gaaaanz ruhig bleiben. Nach erstem tagelang vergeblichem Warten (trommel mit den Fingern auf dem Tisch) verstand ich die Welt nicht mehr. Ich wohne doch nicht in Timbuktu, sondern einen Steinwurf von Kiel entfernt. Oder werden seit neuestem alle Sendungen erst über Moskau geschickt? Versucht man bei der Postfiliale in Kiel jemanden ans Telefon zu bekommen, meldet sich nur eine Anrufbeantworterstimme, die dann sinngemäß haucht:" Eigentlich haben wir ja keine Zeit und überhaupt nie Zeit." Als ich dann - der Absender stellte einen Nachforschungsantrag - bei der Service-Hotline der Post anrief, beruhigte mich ein schwäbischer Beamter (im schwäbischen Tempo), dass ich mich, aufgrund des gegebenen Sachverhaltes (ich warte auf eine nicht registrierte Sendung, d.h. kein Einschreiben o.ä.) in Geduld üben müsse. Zunächst muss der Antrag ... da schaltete ich aber schon auf Durchgang. Ähm äh ... räusper! Langsam aber sicher fehlen mir die Worte zur hochgelobten (von wem eigentlich????) deutschen Post! Die Sendung hätte ich auch ner Schnecke auf´s Haus schnallen können und die wäre bereits hier! Komisch, dass Rechnungen und dergleichen ohne Probleme ihren Weg zum Empfänger finden und Sendungen, auf die man sich freut, Wochen dauern. Ich bin konkret ultrasauer und ich kann nichts weiter sagen, außer: aaaaaaaaaah!!!! - würgt sie alle! ;) Kleiner Nachtrag: das ich-warte-auf-den-Brief-Spektakel hat nun ein Ende, weil ... er ist weg!! Jawohl - einfach weg! Aber dafür erhielten wir dann diesen netten Brief von Herrn Klawitter: ![]() |
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SPRUCH DES TAGES (04/02) Der Mensch ist das einzige Lebewesen, das erröten kann und Grund dazu hat.Mark Twain |
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NUN JA (04/02) ... auch in dieser Woche gab es nichts Außergewöhnliches außer Arbeiten (räusper), den herannahenden Frühling (jippie) und die sehnsüchtigen Gedanken an Urlaub (Gräfin Sonni - der pure Neid übermannt mich).Deswegen abermals die Bilder der Woche
PS: Ich nehme alles zurück, was über meinen vermeintlich schrecklichen Namen sagte, denn wer Ossi Urchs heisst, DER ist namentlich gestraft. Und - ein Klick auf die Kirche lohnt sich. Ich habe noch nirgendwo sonst eine Kirche gesehen, die so innovativ und modern für sich wirbt. |
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HOPPLA (04/02) ![]() Seit die Hansestadt wegen dieser Aktion nur noch gelb sieht, stürze ich daran vorbei, weil das Layout einfach ein Schlag in das Gesicht eines jeden ästhetisch anspruchsvollen Menschen darstellt. Bis zum letzten Samstag - als ich mir die Wartezeit bis zur nächsten Bahn mit einem "Spaziergang" auf dem Bahnsteig vertrieb und mich vor solch einem Plakat wiederfand. Wie von den klugen Köpfen hinter dieser Werbe-Aktion beabsichtigt, las ich nur Titel und Teaser und mir stockte der Atem! Was zum Geier machen australische Genitalakrobaten? Knoten? Eiertanz? Und wo kann man seine Meisterprüfung in Genitalakrobatik ablegen? Und wie sieht eine solche dann aus? Und wo ist das Trainingszentrum für solche Spezialakrobaten? Und wie sieht der Stundenplan für angehende Genitalakrobaten aus? ... JAPS! ... Fragen über Fragen und die Antwort - mein Kind - findet man wahrscheinlich nur, wenn man sich diesen kulturellen Höhepunkt nicht entgehen lässt. (was noch zu überlegen wäre) Ist sicher lustig, bei solch einer Veranstaltung Mäuschen zu spielen. Natürlich geht da niemand hin ("Was will ich denn dort?!") und dennoch kann komischerweise danach halb Hamburg mitreden, wenn es um Genitalakrobatik geht. In diesem Sinne: Wohl bekommt´s!! ; |
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PREISBEWUSST (05/02) Ich möchte an dieser Stelle nochmals das Thema des Markenzahnes aufgreifen (s.a. Seite a1), da ich gerade eben wieder an diesem Bus vorbeilief, der mit dieser Werbung beklebt ist. Nun habe ich endlich die andere Seite des Busses gesehen, auf der folgende Werbebotschaft stand:Preisbewußt bis an die Zähne. CONFIDENT - Ihr Markenzahn. Günstig und gut. Bei Ihrem Zahnarzt! Nur gut, dass ich nächste Woche einen Zahnarzttermin habe - dann werde ich mir gleich den aktuellen Werbekatalog mitnehmen - tss! |
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GLITZER, GLIMMER ... (05/02) Party ... Party!!! Es gibt einen Widerspruch, der mir seit geraumer Zeit nicht aus dem Kopf gehen will.ICE München nach Hamburg. Ich teile mir den Platz zwischen Taschenbergen und zwei Wagen mit einem eben zugestiegenen Techno-Prinzen. Kurze Täterbeschreibung: wirklich schlecht blondierte Haare - made by Muddi (der Farbton erinnert an - T´schuldigung - Urin), aber diese 1a gestriegelt. Stylische Neoprenoptik-Jacke mit Stehkragen bis knapp unter die Nase. Schlaghosen mit Endlos-Breit-Schlag (darunter hätten mindestens zwei Pudel Platz) und ultrahohe Buffalo´s. Da stellt sich mir wiederholt die Frage: Wenn doch die Jugend von heute mehr denn je nach Individualismus schreit, warum - zum Geier - flitzen dann so viele Partyprinzen- und prinzessinnen im absolut gleichen, eben beschriebenen, Outfit herum? Zumal diesen Partypeople der Ruf anlastet, durch all die neu kreierten Spezialitäten aus der Chemieküche, restlos verblödet zu sein. Lässt man sich bei all dem noch gern in solch ein Klischee pressen, indem man diesen Style trägt? Oder kann man bei diesen Menschen wirklich von der Inkarnation dieses Klischees ausgehen? Lustigerweise stellte ich fest, dass dieser Look - egal ob Hinterpuschendorf oder Landeshauptstadt - exakt der gleiche ist. Also wer sich all die lustigen Gesellen einmal ansehen möchte, packt sich in den Zug und fährt nach Erfurt (da muss ein Nest dieser Leutchens sein) oder noch tiefer ins Thüringer Land ... |
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ICE MÜNCHEN - HAMBURG (05/02) ... zwei Bundeswehrsoldaten schräg vor mir und ein Gespräch, das ich jetzt unkommentiert wiedergeben werde:
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GLASKOPF (05/02) Es gibt ja Tage, an denen man prädistiniert für Selbstverstümmelung ist. Man rennt täglich tausende Male an dieser Tischkante vorbei - aber an solchen Tagen macht der Hüftknochen oder der Ellenbogen mindestens dreimal zu oft Bekanntschaft mit eben dieser.Tja - und gestern war solch ein erbauender Tag. Ich lehnte - auf dem Weg zur Arbeit - mit dem Kopf an der Fensterscheibe der Bahn. Plötzlich fuhr die Bahn sehr unruhig und ich stieß mir, mit einem heftigen Knall, den Kopf. Nach einigen Minuten stand der Mann, der hinter mir gesessen hatte, auf und trat zu mir. "Sie haben sich eben ganz schön doll den Kopf gestossen, nicht?!" (Unwillkürlich fiel mir die Geschichte mit den doofen Leuten und dem Schild ein: "Nö - ich wollte mich nur - wie jeden Morgen - kurz vor der Arbeit selbst wecken") Er sah mich prüfend an und fuhr fort: " Ich habe die ganze Zeit darüber nachgedacht, was ich Ihnen sagen könnte. Vielleicht: mein tiefstes Mitgefühl, oder so ..." Dabei lächelte er und verschwand wieder schweigend zurück zu seinem Platz. Und ich saß da, war sprichwörtlich vor den Kopf gestoßen und irgendwie gerührt von seiner fürsorgliche Anteilnahme. PS: während ich in den Abendstunden durch die Wohnung fegte, bückte ich mich, um aus meiner Tasche Dokumente zu fischen. Und natürlich krachte ich mit dem Kopf gegen das Regal über mir. Das Regal, was schon seit Jahr und Tag dort anmontiert ist!! Aaaargh! Ich sag ja: an solchen Tagen bekommt man nie genug ... |
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DAS WORT ZUM FREITAG (05/02) Ich verachte das Lügen. Denn Lügen ist das Eingeständnis, dass man zu feige ist die Wahrheit zu sagen.In diesem Sinne - viele Grüße nach ... |
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ALLES NUR LÜGE? (05/02) Wie lang kann man vor sich selbst eigentlich die Lüge aufrechterhalten, dass man nicht das Geld - sondern den Menschen, der´s hat - liebt?!Wer dies mit seinem Gewissen vereinbaren kann, der soll es tun ... |
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KOMMUNIKATION IST ALLES (05/02) Es geht hierbei nicht darum, diejenigen, die computertechnisch nicht so bewandert sind, in die Auslach-Ecke zu stellen. Vor einigen Jahren war ich selbst unbeleckter PC-User, der im Höchstfalle den ON/OFF-Knopf ohne größere Zwischenfälle bedienen konnte ...Und es ist erstaunlich, wie sich die Art der Kommunikation und deren Verständnis ändern, wenn man länger in der Branche tätig ist. Vor einigen Tagen also flattert in der Firma ein Auftrag ins Haus. Das Layout war bereits besprochen und der Kunde lieferte das Material mit der Bemerkung: "Unser Logo ist auf der Diskette". Soweit alles noch normal. El Praktikante schiebt die Diskette ins Laufwerk und sucht sich, zwischen den unzähligen Dateien und Ordnern, den Wolf nach diesem Logo. Nach nervigen zwanzig Minuten gibt er unter Fluchen auf und nimmt die Diskette aus dem Rechner. "Oh mein Gott - nein ... das ist nicht wahr. Das kann doch nicht wahr sein, oder?!" Völlig fassungslos und aufgelöst kommt er zu mir, drückt mir die Diskette in die Hand und ich traue meinen Augen nicht. Das Logo grinste mich in Form eines Firmenaufklebers auf der Diskette an. Aaa-ha! Dazu fällt mir nicht mehr wirklich viel ein ... und die Frage, wer hier eigentlich zu blöd war, lässt sich ja irgendwie so gar nicht eindeutig beantworten. |
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WAS IST GLÜCK? (05/02) Seit nunmehr einer Woche regt diese Frage eines Plakates an der S-Bahnhaltestelle zum Nachdenken an.Vor zwei Wochen kam ich aus dem Urlaub zurück, als ich dieses Plakat zum ersten Mal sah und nicht lange nachdenken musste.Denn in meinem Urlaub hiess es Ortsveränderung, liebe Menschen, gute Gespräche und jede Menge Spaß ("Grinse-Marathon" - Gruss an Jaci) ... Und wieder war es da - dieses Gefühl von Glück. Erstaunlich, wie oft mich in den letzten Monaten dieses Gefühl überkam. Da sitze ich zum Beispiel, mit Musik in den Ohren, im Zug, geniesse den Anblick der vorbeirauschenden Landschaft, hänge meinen Gedanken nach und bin glücklich. Manchmal so sehr, dass es fast körperlich schmerzt. Ich kann es schlecht beschreiben und einige werden sich jetzt fragen: wie kann Glück wehtun? Zumal sich die Frage "Was ist Glück" sowieso nicht eindeutig und allgemeingültig beantworten lässt. Für mich ist es dieses Gefühl tiefer Zufriedenheit, Ausgeglichenheit und Freude. Und möglicherweise glaube ich es körperlich spüren zu können, weil ich so spontan keinerlei Ventil schaffen kann (mutet wahrscheinlich auch etwas merkwürdig an, wenn man plötzlich mitten im Zug aufspringt und fröhlich lachend herumspringt). Weil man nicht immer jemanden an diesem Zustand teilhaben lassen kann ... Und so bleiben mir allein diese Glücksmomente und die stille Freude darüber. ..................................................... Und manchmal frage ich mich, woran sich Menschen, die blind für all die kleinen schönen Dinge sind, erfreuen können. Daran vielleicht, dass am Monatsende wieder einmal eine 4 oder 5-stellige Zahl auf der Gehaltsabrechnung steht? Oder darüber, dass das neue Modell von Mercedes Benz ab der nächsten Woche in der Garage stehen wird? Ist das alles?! Wer wünscht sich nicht mehr Gehalt, ne schicke Wohnung oder ein Haus? Einen heißen Schlitten vor der Tür und all die Dinge, von denen man glaubt, sie zum Glücklich-Sein zu brauchen? Und was ist mit all den Dingen, die uns tagtäglich umgeben und die vom Alltag verschluckt werden, weil keiner sie mehr wahrnimmt? Ist es denn nicht total schön zu beobachten, wie mit jedem neuen Tag der Sommer mehr und mehr Einzug hält? Wenn die Vögel auch noch spät abends oder bereits in den frühen Morgenstunden ihr Liedchen trällern? Wenn man bei milden Temperaturen durch die Nacht spazieren kann? Ist es nicht schön zu wissen, dass man gemocht oder geliebt wird? Zu wissen, dass Menschen nach der Begegnung mit dir einfach glücklich sind? Ist es nicht erstaunlich, welch Wirkung ein freundliches Wort oder ein Lächeln auf Menschen haben kann? Und wann warst Du das letzte Mal glücklich? |
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BÜRGERSCHIEßEN (05/02) Ich habe - schon vor längerer Zeit - diesen Zeitungsartikel gefunden, der mich zunächst laut loslachen liess und zugleich nachdenklich stimmte:Interessant und erschreckend auch, wie schnell dieser Vorfall in Erfurt vergessen wurde. Zunächst zerfetzt sich die komplette nationale und zum Teil auch internationale Medienlandschaft das Maul. DER Hype überhaupt! Da waren - koste es was es wolle - schnell halbgare Motive und die Schuldigen (z.B. die Ego-Shooter-Spiele) gefunden, soziale Strukturen und Familienverhältnisse angeprangert. Das große Rätselraten nach dem WARUM ... Tja - eigentlich ganz klar, dass die Erklärung dafür SO einfach nicht ist. Da wird diese Wahnsinnstat (wer sagt eigentlich, dass er wahnsinnig war? Und mit wessen Maßstäben wird ein Mensch als wahnsinnig eingestuft?) von Politikern missbraucht, um den eigenen Wahlkampf zu pushen. Es werden Gesetzesänderungen gefordert, es wird nach Zensierung und Kontrolle der in Deutschland befindlichen Spiele-Server geschrien. (Hallo?! Welcher große relevante Spiele-Server steht denn in Deutschland?) und eine traumatisierte Stadt den Einschaltquoten geopfert. Da wird des Lehrers Heise Interview durch alle Fernsehkanäle geschleift und eine Woche später wird er und seine Schilderungen als blutgeil und exzentrisch verurteilt. (Welch armseelig undankbare Gestalten sind wir eigentlich?!) Es wird an den Symptomen rumgepfuscht, ohne den wahren Ursachen auf den Grund zu gehen. Denn dafür ist keine Zeit. Dafür gibt es in einem anderen Teil der Welt schon wieder zu viele neue Tote, viel aufregendere "Sensationen". Denn dafür ist das Ganze wahrscheinlich doch zu unwichtig ... |
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DIE PUPPENSPIELER (05/02) Wenn ich heute an unsere gemeinsame Zeit zurückdenke, erscheint mir das Geschehene so surreal. So unwirklich ...Die Erinnerungen sind leider nach wie vor noch lebhaft und ich frage mich dabei immer häufiger, ob die großen Marionettenspieler nicht die Puppen vertauscht haben. War das Ganze nicht eigentlich ein Spiel? DEIN Spiel? Eine geduldig erwartete Inszenierung, die dich an das angestrebte Ziel bringen sollte? Die Frage stellt sich mir unter anderem, weil alles so gleichbleibend fein und friedlich verlief und du - selbst als du für dich beschlossen hattest, mich nicht mehr zu lieben (hast du dies denn jemals zu irgend einem Zeitpunkt getan?) - keinerlei Interesse zeigtest, aufrichtig und ehrlich zu sein ... Das Mindeste, was man im respektvollen Miteinander erwarten könnte ... |
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ALAAARM! (05/02) Der absolute Hit: Wunderbäume (die da ganz unaufdringlich den Geruchssinn stimulieren) im offenen Cabriolet!Gesehen bei Dragan im (wo sonst) 3-er BMW ... ("hast´ dem auch gemacht mit Flex?"). Und noch etwas, auf das die Menschheit so lange gewartet hat: 24 Stunden Katzen(ge)jammer - juchu! |
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FREAKSHOW (06/02) Neuer Monat - neues Glück. Ich war wieder mit der Bahn unterwegs.Start: 5:28 Uhr (man möge sich die Zeit auf der Zunge zergehen lassen). Tatort: Regionalbahn von Eilvese nach Hannover Hauptbahnhof. Die einzelnen, verstreut sitzenden Passagiere sind, angesichts der frühen Stunde, alle noch sehr, sehr entspannt. In jedem Kleckerdorf, in dem der Zug hält, das gleiche Spiel: das zischende Geräusch der sich öffnenden Tür, Fußgetrappel, Platzsuche, das nervtötende Piiiep Piiiep Piiiep der schließenden Tür und Weiterfahrt. Das alles registriere ich im Dämmerzustand, der mir nach einer Stunde Schlaf in der letzten Nacht geblieben ist. Nächster Halt: Seelze. Ein grimmig dreinblickender Enddreißiger mit Deutsche-Bahn-Rucksack marschiert auf meinen Freund zu und raunzt ihn an: "Kannste mal Platz machen?!!" - Krach - klappt den Sitz runter - Rumms - packt seinen DB-Prachtkörper auf selbigen. G U T E N M O R G E N allerseits!!! Wat gibt es doch nette Leute! Schlecht geschlafen? Scheiß-Wochenende gehabt? Frustriert? Alles keine Gründe, um schon am frühesten Morgen pampig zu kommen. (In solchen Situationen ärgere ich mich über mich selbst, weil ich merke, dass es solche Menschen schaffen, mich mit ihrer Laune zu frustrieren.) Nun ja - Monsieur "Ich hab´ mir heute die Freundlichkeitsmedaille verdient" stieg einige Stationen später aus und die Stimmung im Wagen entspannte sich schlagartig. Ankunft in Hannover Hauptbahnhof und die Freakshow begann. Ein kleiner, dicker, zerzauster und verwirrter Mann fluchte und zeterte lautstark mit jemandem, den unsere drei Augenpaare auch nach längerem Suchen nicht ausmachen konnten. Einige Minuten später schlurfte ein Mann in T-Shirt, Shorts und Badelatschen sowie mit über die Schulter geworfenem Handtuch an uns vorbei. HÄ??! Es fehlte nur noch die Zahnbürste, die ihm aus dem Mundwinkel hängt. Hauptbahnhof goes Campingplatz? Ohne Worte! Auf dem Bahnsteig dann ein ganz furchtbar wichtiger älterer Geschäftsmann, der extrem windschief - nach hinten gelehnt ging, um seine Frontlastigkeit (bedingt durch die Wohlstandswampe) aus zu balancieren. Im Zug endlich ein Platz an der Sonne ... bis ... mein Nachbar anfängt inbrünstig zu schnarchen. M O I N !!! Montag morgen halb acht in Deutschland. Bleibt nur noch die Frage: Womit - bitte - soll eine Woche enden, die schon SO beginnt?! (Äh? ... Sonntag? Ha ha!) |
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CHEFS UND STROM (06/02) Was sollte einem guten Arbeitnehmer durch den Kopf gehen, wenn der Chef vor dem Kabelmurks des Sicherungskastens steht und darüber grübelt, welches Kabel noch Strom führt und welches er bedenkenlos entfernen kann??? |
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