Archiv 8 (06.2005-12.2005)

"NACHTWANDLER" (06/05)

Neben einigen recht sinnlosen Erfindungen unserer Zeit gibt es doch hin und wieder auch sehr gelungene. Zum Beispiel "Die lange Nacht der Museen", die in diesem Jahr - nach dem Besucheransturm des letzten Jahres - ohne bewußt große Bekanntmachungen und Werbemaßnahmen stattfand. Es ist schon ein wirklich feines Gefühl frühmorgens zwei Uhr völlig entspannt durch eine fast leere Photoausstellung zu schlendern oder ungestört die Bilder der Alten Meister Menzel, Rodin oder Friedrich, etc. unter die Lupe zu nehmen. Und das Ganze eben zu einer Zeit, zu der man an so einiges denkt; nur nicht daran, mal eben in ein Museum zu gehen.

Und als wenn all diese Kunst- und Kulturerlebnisse nicht ausreichen würden, gab es als Bonbon selbstverständlich wieder Hamburg eigenes Unterhaltungsprogramm mit schrägen Leuten und Ereignissen in Bus, Bahn und anderswo.

"OHNE VIEL GEWESE" (06/05)

Wo doch im letzten Eintrag von Erfindungen die Rede war: Um im täglichen Miteinander nicht wie ein Paparazzo zu erscheinen, wäre ein Foto-Chip im Kopf ganz wünschenswert. Dieser würde bemerkenswerte Eindrücke des Auges einfach und unauffällig speichern und die Fotos oder Videosequenzen könnten dann via Infrarot auf der Festplatte eines Rechners gespeichert und dort weiterverarbeitet werden.

Warum aber eigentlich Rücksicht nehmen?! Denn nach meinen heutigen und ähnlichen voran gegangenen Erlebnissen frage ich mich, ob denn Mitbürger mit Skrubel (beim Beobachten fremder Menschen) einer aussterbenden Spezies angehören. Was gibt es denn auch Schöneres, als zum Beispiel anderen Menschen bei der Arbeit zu zu sehen?! Und zwar nicht unauffällig und ein wenig abseits. Nein! Da kleben mir heute mehrere Leute fast im Schuh, um mir bei der Beschriftung einer Apotheke mächtig auf die Nerven zu gehen. Während ich also vermesse, klebe und mich irgendwie konzentrieren muss versucht ein Typ Mitte dreißig ein Gespräch: "Was machen Sie denn da?!" (T´schuldigung, wonach sieht´s denn aus?). Als ich ein Weilchen später gerade ein Schaufenster beschrifte, kommt eine Frau: "Sagen Sie, kleben Sie auch Schaufenster?!" (Hä?! ... Ich muss wohl kurzzeitig vergessen haben, dass ich in Hamburg bin.)

"DAS GIBT ÄRGER! " (06/05)

Gestern gab ich einem Mac-User bei dessen DSL-Konfiguration Hilfestellung. Er erzählte mir dabei irgend etwas davon, dass er seinen Laptop zu einem Freund geschleppt hatte und nun eine mobile Einwahl einrichten wollte, da er zukünftig viele Hotelaufenthalte plant.
Eine Weile nach diesem Gespräch fiel mir noch eine Option ein, die er zusätzlich anwenden konnte. Ehrgeizig und kundenorientiert wählte ich die Nummer aus seinem Datensatz.
Eine Frau meldete sich am anderen Ende und ich fragte, ob Herr Sowieso zu sprechen sei. Verwirrt und leicht angezickt antwortete die Frau, dass er gerade nicht zugegen sei und ließ sich nicht lumpen nochmals nachzufragen, wer ich denn sei und was ich von Herrn Sowieso wollte. Als ich gerade erklärte, dass ich ihm noch eine Information zur Einwahl mit seinem Mac mitteilen wollte, meinte sie: "Ach so?! ... Ich dachte, er wäre beim Sport!" (Jeden Tag eine gute Tat? PEINLICH! Ob Herr Sowieso ab sofort ausschließlich in Hotels schlafen muss?)

"WELCOME BACK" (06/05)

Braun gebrannt und gut erholt in der Hansestadt gelandet führte mich eine meiner ersten Amtshandlungen in den Baumarkt. In diesem Irrgarten aus unzähligen, nummerierten Gängen stehe ich zwischen meterhohen Massivholzplatten, Leimholz und allem, was ein Tischlerherz höher schlagen lässt.
Plötzlich schreit jemand ein paar Gänge weiter: "Hilfe, Hilfe!" Dazwischen ist ein leises Wimmern zu hören. Ich flitze um einige Ecken und sehe eine Frau, die da am Boden liegt. Begraben unter mindestens zehn dieser hölzernen, ineinander geflochtenen Sichtschutzwände (Größe ca. drei mal drei Meter).
Während ein Mann und zwei Frauen die weinende Frau unter dem Haufen hervorzerrten jagte meiner einer zur Kasse um einem der (bis dahin gut gelaunten) Mitarbeiter Bescheid zu geben. Mann o Mann!

Himmel, diese Frau ist - nüchtern betrachtet - in den Baumarkt gegangen um dann mit verdrehtem Knien, gequetschten Armen und weissderGeierwasnoch unter einem Stapel Holzwänden hervorgezerrt und in ein Krankenhaus transportiert zu werden.
Sorry, aber auf diese Art Willkommensgruss möchte ich (wahrscheinlich jeder) zukünftig unbedingt verzichten!!

"WUNDERLICH" (07/05)

Gefällt dir die gelbe Tasche?
Dann nimm dir eine blaue mit - die sind neu!


Das ergibt wirklich Sinn!!! Genauso wie: Du willst Erdbeereis? Dann nimm Schokoeis - das ist braun!

"HÖREN-SAGEN" (07/05)

Es ist immer wieder belustigend in geselliger Runde allerlei Anekdoten aus dem Leben präsentiert zu bekommen (unabhängig von all denen, die einem selbst widerfahren). Da gibt es jemanden, bei dem "Kirchen klingeln" und der auf einer Autobahnraststätte mit fast leerem Tank und keiner Zapfsäule in Sicht eben Treibstoff gegen Kekse tauscht. Und der Restaurantmitarbeiter wahrscheinlich zur Weißglut bringt, indem er zur Bestellung mit dem Finger auf ein Gericht tippt und den Ober fragt: "Schmeckt das?!" ("Nee! Das ist nur unsere persönliche Empfehlung, wenn Sie ab morgen AOK-Urlaub machen möchten!")
Unser 'balkanesischer' (nicht ganz akzentfreier) Freund wird bei einer Gesellschaft gefragt: "Woher kommst Du eigentlich?" "Von der Arbeit!"

Ja, Kommunikation kann sooo schön sein ... :]

"6. JULI" (07/05)

Guten Freunden gibt man ein Küsschen ... heute auch all den treuen Lesern und Gästebuchschreibern und lieben Bekannten aus nah und fern. Nicht zuletzt, weil heute internationaler Tag des Kusses ist. Jawohl!
Also, nüscht wie geknutscht was die Lippen hergeben! Guten Appetit allerseits!

"ANSAGE VOM HORST" (07/05)

Nach der gestrigen etwas unsicheren Fernsehrede unseres Bundespräsidenten werden in Sachen Regierungsneubildung die Karten wieder neu gemischt. Aber Neuwahlen brauchen dank der folgenden Website nicht anberaumt zu werden. Denn dort kann sich jeder User seinen Kanzler selbst basteln und dann an den Bundestag schicken. Der Puzzle-Kandidat mit den meisten Treffern wird Kanzler. So einfach ;]
www.der-kanzlergenerator.de

"EINE SCHIFFFAHRT DIE IST LUSTIG ..." (07/05)

Um die Möglichkeit einer Fahrt mit der Barkasse durch Hamburgs zweifellos beeindruckende Hafenanlagen zu nutzen schließen wir uns zu einer Meute wartender Menschen auf den Landungsbrücken zusammen. Aber auch Barkassen zählen zu den öffentlichen Verkehrsmitteln der Hansestadt - ich hätte es wissen sollen ...
Die Barkasse hatte bereits ihr Anlegemanöver abgeschlossen, die Gangway war geöffnet worden und die Massen strömten aus dem Boot. Der Kapitän - ein richtiger Seebär - erscheint auf der Kommandobrücke und versucht lautstark und in plattdeutsch die Massen aus und dann in die Barkasse zu dirigieren ("Nun bewegen Sie sich aus dem Boot, aber dalli!", "Halt! Wo wollen Sie denn noch hin? Auf dem Oberdeck sind keine Plätze mehr frei. Das sehen Sie doch!", "Nun die Leute mit Fahrrädern! Hey, junger Mann, haben Sie ein Fahrrad oder was?!". Wir genossen dieses äußerst amüsante Schauspiel, bei dem einige (unverkennbar Touristen) völlig perplex waren ob des rauhen Umgangstons in dieser Stadt.
Als nun der letzte Passagier, das letzte Rad und die letzte Kinderkarre an Bord platziert waren ging die Reise los (eine Fahrt, die zur nächsten Haltestelle aufgrund von einlaufender Flut zwanzig Minuten dauerte). Als wir schon einige Minuten unterwegs waren, hatte dann auch die Gruppe schwäbischer Touristen mit mehrmaligem Hin- und Her ihre Räder verstaut: alle Radfahrer in dem ohnehin engen und vollgebauten Abstellraum sprangen erst auf die eine Seite, um Platz zu schaffen und hüpften und schubsten sich dann alle wieder in die andere Ecke. Die genervte Stimmung im Raum kippte aber augenblicklich als Papa Schwabe plötzlich das Fahrradschloss aus dem Rucksack zauberte und die Räder verschloss (Vaddi, das machste richtig! Wer weiss, wer die auf´m Wasser klaut!!!).
Eine junge Frau starrte während der ersten zehn Minuten ein Neugeborenes an während sie verzückt "Ist das nicht süß?" und "Ach Gottchen!" vor sich hin flüsterte. Dann stieß sie ihren Freund in die Rippen und sagte:"So was will ich aber auch haben!" Er war schwer begeistert ... so sehr, dass ihm augenblicklich die Farbe aus dem Gesicht wich, er gequält grinste und sich die Containerschiffe ansah. Freundin Hartnäckig schnappte sich seine Hand und zerrte ihn zu den freien Plätzen neben dem frischgebackenen Papa und löcherte diesen bis zur Ankunft mit Fragen (Der arme Freund dieser Baby-Begeisterten. Ich kann mir lebhaft vorstellen, was ihn heute Nacht dann erwarten wird!).
Nach diesem ÖPVN-Intermezzo lobe ich mir die Radtour durch die unberührte und menschenleere Natur des Alten Landes!
<INSIDER> Hede - ob du´s glaubst oder nicht: Buxtehude gibt´s wirklich - da ging´s nämlich heute dran vorbei!</INSIDER>

"BEWEGTE HANSESTADT" (08/05)

Die letzten zwei Tage einschließlich des heutigen ließen an Kurzweil nichts zu wünschen übrig. Am Samstag fuhr ich zu einem Treffen, stieg an einem Kleckerbahnhof aus der S-Bahn, flitzte einige Treppen hinunter, bog gut gelaunt um die Ecke zum Ausgang ...
und stehe vor mehreren Reihen Udels. Die bei näherer Betrachtung aussahen wie die Ninja-Turtels (riesige Brustpanzer unter den Uniformen und Schienbeinschützer aus grüner, gnubbeliger Plastik). Seeehr gefährlich, die Jungs!

Als ich aber vor dem Bahnhof dann auch noch Wasserwerfer und anderes schweres Geschütz entdeckte wurde mir ein wenig komisch und ich gesellte mich zu den Omis, die ein wenig abseits auf Ampel-Grün warteten. Die beiden starrten die grüne wartende Masse Polizisten an und waren völlig aus dem Häuschen: "Oh Gott, hoffentlich nehmen die uns nicht mit!"
Hinter der Ampel führte mich ein kurzer Abstecher in den Drogeriemarkt. Dort an der Kasse wartend schrak ich zusammen als plötzlich die Tür aufflog, einer der volluniformierten Turtles mit zerknittertem Gesicht reinmarschierte, kurz stehen blieb, sich umblickte und rief: "Durst!"
Auflösung dieses vermehrten Aufkommens von Ordnungshütern (traurig und irgendwie auch peinlich das sagen zu müssen): knapp 150 Neonazis latschten schweigend durch diese Straße. Alles klar? ...


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Nach einigen Minuten, die ich fasziniert vor dem Fernseher verbrachte, gab es kein Halten mehr und die Cyclassics hatten einen Besucher mehr an der Zielstrecke. Folgendes möchte ich hierzu los werden: 1. Kameras mit verzögerten Verschlusszeiten sind zum Fotografieren der Fahrer null geeignet. Denn die sind ja vielleicht flott! Puh! So schnell kann keiner 'Rapunzel' sagen, bis die schon wieder aus dem Blickfeld verschwunden sind. 2. Demzufolge sind Toupé und Fönfrisur direkt an der Strecke eher unglücklich (vielleicht war deswegen die VIP-Lounge wie leergefegt). 3. Geräusch- und wetterempfindliche Menschen sollten einen Besuch ebenfalls überdenken. Schon als die Vorausfahrzeuge kamen fingen Tausende Menschen trotz der Regengüsse an zu toben, zu johlen und richtig Lärm zu machen. Da klingeln einem wirklich die Ohren (Gänsehaut aufgrund der Stimmung inklusive).


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Und last but not least der heutige Besuch der 'Königin der Meere' Queen Mary 2, die sowohl in den frühen Morgenstunden als auch beim Verlassen des Hamburger Hafens von Tausenden Menschen entlang der Elbe gefeiert wurde. Als sich diese beleuchtete Riesenlady gemächlich durch das Hafenbecken schob und plötzlich zum Abschied ihr Nebelhorn ertönte gab es für die Menschenmassen am Wasser und die Passagiere an Deck kein Halten mehr.
PS: Für alle, die die 'Queen' ebenfalls einmal live sehen möchten: für das nächste Jahr sind zwei erneute Besuche in der Hansestadt angekündigt.

"BEGRÜßUNG" (08/05)

Meiner einer wartete im Empfangsbereich Terminal 1 des Hamburger Airport und wurde Zeuge einiger Begrüßungen, die unterschiedlicher nicht sein konnten.
Ein ca. 14-jähriger Junge tigerte ganz aufgeregt vor den Absperrungen rum. Als seine Angebete - ein gleichaltriges süßes Mädchen - aus dem Sicherheitsbereich entlassen endlich in den Empfangsbereich trat, fielen die beiden sich in die Arme und schenkten sich eine mehrere-Minuten-Endlos-Umarmung mit never-ending-Kuss (hach, herzerweichend schön!!!).
Ein wenig später wartet ein indischer Mann neben mir. Gleicher Anfang: Die Türen des Sicherheitsbereiches öffnen sich und seine Frau mit vollgepacktem Trolley und vier Kinder laufen auf den Mann zu. Jedes seiner Kinder küsste er liebevoll und streichelte über den Kopf. Seiner Frau klatschte er ausdruckslos auf die Schulter und wandte sich zum Gehen.

"DEUTSCH FÜR SCHNELLIMBISSLOKALITÄTEN" (08/05)

Man lernt nie aus und deswegen hier ein Download (MPEG, 1 MB).

"GESUCHT WIRD DER BESITZER ..." (08/05)

Auf dem Weg in den Feierabend saß alsbald eine Gruppe junger Mädchen in der Sitzgruppe neben mir. Sie amüsierten sich gar köstlich und lautstark über den Giraffendruck auf den Socken eines Mädchens aus ihrer Gruppe.
Nachdem die 'Verspottete' die Verteidigung ihrer Socken abgeschlossen hatte wurde die Lautstärke des Kicherhaufens wieder erträglich und das Giraffensockengirlie versuchte einen Themenwechsel mit folgender ernst gemeinten und nachfolgend von den anderen weiter diskutierten Ansage: "Ich habe auch Unterwäsche in meinem Schrank, die gehört mir gar nicht!"

"DANK MODERNER TECHNIK" (08/05)

... ein Urlaubsgruß aus dem hohen skandinavischen Norden.
<INSIDER> ... und es gibt trotzdem jemanden, der gerade noch nördlicher unterwegs ist! Lars, dir immer eine Handbreit Wasser unter´m Kiel! Bis bald dann ... // Und Sasch - gepflegte Pistolen sind mehr wert als ein Zwanni! ;] </INSIDER>

"MÜSCHAS CASTLE" (08/05)

Sehr geehrte LeserInnen, auf ausdrücklichen und mehrfachen Wunsch eines einzelnen Herrn sehen Sie rechts den Bastel-Beitrag* des kleinen Michael zur Messe der Meister von morgen! ;]
Und wenn dem Michael seine Meisterleistung einen Preis gewinnt, werden wir alle (wieder) Eis essen gehen (...und die Lange Reihe und den Alsterrundlauf rocken!). VERSPROCHEN! :]

* Foto eines Bauwerks aus Papier, Watte und Zahnstochern

"TE-LE-FOOON!" (08/05)

(Quelle: polizei-hamburg.de)
Entgegen der allgemein vorherrschenden Meinung Deutschland sei eine hoffnungslose Dienstleistungsoase zeigen sich Hamburgs Serviceanbieter und Dienstleister äußerst kunden- bzw. verbraucherorientiert. Welch merkwürdige Formen dies allerdings annehmen kann ist auf der Website der Hamburger Polizei zu lesen.
Wer zur technischen Umsetzung dieses Gehörlosentelefons eine Theorie hat, sollte sich nicht scheuen, mir diese mit zu teilen. Ich bin gespannt! mail[at]vandehaagen.com

"2:0 FÜR ENGLAND!" (09/05)

Als wir uns gestern beim Konzert von Ex-"Take That"-Schwarm Mark Owen in einer brodelnden Masse kreischender Mädels wiederfanden erinnerte ich mich urplötzlich an meine kleine Schwester, die - dem Total-Kollaps nah - Anfang der Neunziger zum "Take That" Konzert stürmte (Muss Dir doch jetzt nicht peinlich sein :])

Während es also neben uns kreischte und hinter uns jubelte, drehte sich plötzlich ein Mädchen vor uns um und fragte: "Wer is´n der Typ da überhaupt?"
Nun, spätestens in diesem Augenblick - nämlich ein Jahrzehnt, verheulte Girliegesichter, Bandauflösungen und Chartshows später - wurde uns bewußt, dass wir (zumindest musikalisch) einer völlig anderen Generation angehören. Erstaunt und fassungslos klärten wir das Mädchen auf: "Wie? Mark Owen, den kennst Du nicht?!" - "Nö! Wer ist das denn?!" ... "Take That? Schon mal was von denen gehört? Erste Boy-Group und so?!" - "Ach nee! Echt, jetzt?!" Plötzlich drehte sie sich zur Bühne um und brüllte von da an aus Leibeskräften: "Mark, i love you!" und "Mark, ich will ein Kind von Dir!"

Mal ehrlich - will frau denn wirklich ein Kind von einem Mann, der mit einer Stimme wie Donald Duck bei seiner Morgendusche quietscht? Und der mit viel zu langem Oberkörper unbedingt Hüfthose tragen muss (brrr!), deren Reißverschluss sich während seiner 'wilden Bühnenshow' bedenklich in Richtung "unkontrolliertes Öffnen" bewegte?
Und nicht nur aus diesem Grund erschien uns die Frage des Mädchens ("who the f** is Mark Owen?") bei näherer Betrachtung irgendwie berechtigt, denn Adam und Ben waren definitiv die leckerste Begleitung an diesem rundum gelungenen Abend. Heisssss! Danke, Jungs!!! :]

Nachtrag zu '2:0 FÜR ENGLAND!' (09/05)

Nach längerer Diskussion möchte ich mich geschlagen und folgendes bekannt geben: Auch wenn Mark Owen eine etwas unmännliche Singstimme sein eigen nennt (Anja, ist das nun diplomatischer formuliert?), entspricht seine Live-Performance musikalisch in jedem Fall den Studioaufnahmen und das muss man ihm - nach dem ernüchternden Auftritt von Kelly Clarkson bei den MTV Awards - hoch anrechnen.

"KLASSISCH VORBEIGETEXTET' (09/05)

Zu einem Grillfest saßen wir in den schnell kühler werdenen Abendstunden auf der Terrasse, als sich folgender Dialog ereignete.
"Brrr - Das ist ja wirklich kalt geworden!"
"Dann zieh dir doch was an."
"Nee, ich hab´ Augenschmerzen."

"INCREDIBLE" (09/05)

Die Kollegen von der Polizei haben nun eine Liste der erlaubten und strafbaren Tätigkeiten während der Führung eines Kraftfahrzeugs im Straßenverkehr veröffentlicht. Was (bekanntlich) absolut überhaupt nicht geht ist das Anfummeln von Mobiltelefonen - egal ob SMS tippen, lesen oder ohne Freisprecheinrichtung Telefonieren.
Was aber erlaubt ist - und jetzt haltet Euch fest: Bier trinken! Jawohl!!! Solange mit dem Konsum des Gerstensafts nicht die gesetzlich zulässige Promillegrenze überschritten wird.
Yo Fellaz, Willkommen in Deutschland! :]

<INSIDER> mit diesem beitrag verabschiede ich mich in meinen wohlverdienten urlaub und wünsche allen einen angenehmen herbstanfang! </INSIDER>

"ÜBER DEN WOLKEN ..." (10/05)

... sollte man bleiben, wenn man die Wahl hat zwischen einem Nonstop-Flug und einer Zwischenlandung auf dem Frankfurter Flughafen.
Wie mir glücklicherweise einige unabhängige Zeitgenossen ebenfalls bestätigten gibt es auf diesem Airport ein vermehrtes Aufkommen von erschreckend unfreundlichen und übellaunigen Menschen. Und umgekehrt proportional zur Menge dieser Unsympathen in diesem schlecht beschilderten Labyrinth aus Gates, Hallen und Terminals verhält sich die Anzahl der Uhren: während meines Aufenthaltes in Sicherheitszonen, Transferbereichen und normalen Passagierzonen habe ich exakt zwei Uhren gesehen. Während ich also zwischen zwei Flügen zu einem Vor-Ort-Termin im Airport hetzte - behangen mit Tasche, in der einen Hand Koffer und in der anderen Ausdrucke - war es einfach nicht möglich irgendwo die Zeit zu nehmen, ohne den Lauf unterbrechend stehen zu bleiben und auf die Uhr zu sehen.
Bei der Vorstellung, dass dieser Flughafen Deutschlands Drehscheibe im internationalen Flugverkehr ist und diese Mitarbeiter dort die ersten Deutschen sind, die die Gäste aus nah und fern erleben müssen, wird mir schlichtweg schlecht ...

Als einer der Schmunzelbeiträge dieses Tages ereignete sich folgende Szene im 6-Uhr-Flieger Hamburg-Frankfurt
Stewardess: "Guten Morgen. Möchten Sie Kaffee oder Tee?"
Passagier: "Ja!"

"SACHEN GIBT´S" (10/05)

Im Jahr 1981
1. Prinz Charles heiratet.
2. Liverpool wird UEFA-Cup-Sieger.
3. Der Papst stirbt

Im Jahr 2005
1. Prinz Charles heiratet.
2. Liverpool wird UEFA-Cup-Sieger.
3. Der Papst stirbt

Fazit:
Sollte Charles nochmals heiraten und Liverpool nochmals im Finale sein, sollte man vielleicht den Papst benachrichtigen ...

"PSSST" (10/05)

Den ganzen Tag hatten wir uns zu Hause verschanzt und aufgrund des Workflow (ist das nicht ein schönes Wort?!) keine ernstzunehmenden Ambitionen das Abendessen selbst zu kochen. Schnell war ein Lieferservice gefunden, dem wir die Bestellung durchs Telefon zwitscherten um alsbald die Arbeit wieder aufzunehmen.
Dem Herzstillstand nahe zuckten wir beide plötzlich heftig zusammen - ein Klingeln an der Wohnungstür! Noch benommen vor Schreck öffne ich die Tür und komme nicht umhin, den Pakistani über seine Klingelwirkung zu unterrichten. Er überreicht mir die Lieferung und fragt dabei todernst und ein wenig ängstlich: "Warum haben Sie sich erschrocken? Was machen Sie denn? Sind Sie etwa vom Geheimdienst?" :]

"APFELSTRUDEL AUF´M KUTTER " (10/05)


"WAS SONST?!" (10/05)

An dieser Stelle zum wiederholten Male ein Fundstück aus den Weiten des Internet-Universums.
Bisher wußte ich gar nicht, dass man das Wort Bücher im alt bekannten Sinne nun auch wieder neu definieren muss.
Als der Marketing-Chef der Becks-Brauerei neulich meinte: "Der Trend geht definitiv zum Unisex-Bier." horchte ich auf ob seiner Wortschöpfung. Aber dass jetzt auch die Ansammlung eingebundener, beschriebener Papierbogen neu benannt werden muss, scheint mir doch ein wenig ... überflüssig.
Vielleicht wurde diese Wortkreation zur besseren Orientierung für die nicht wissenden Konsumenten geschaffen: Hörbücher hört man, "Blätterbare Bücher" blättert man. [?]

"ZAUBER-OPTIK?" (10/05)

Heute fragte mich ein Kunde: "Wenn Sie grüne Folie von innen an unsere Schaufensterscheibe kleben, welche Farbe sieht man dann von außen?"

"KINDERMUND ..." (10/05)

Zu einer Messe war ich heute wieder als Kinderbetreuerin im Einsatz und bastelte mit den Mädchen unter anderem Ringe aus Spezialdraht und bunten Perlen. Eines der Mädchen kam zur Endproduktion zu mir: mit einem Ring, der aus drei Perlen bestand und die italienische Flagge darstellte.
Also fragte ich Alina (4): "Bist Du Italienerin?" Sie sah mich mit ihren großen braunen Kulleraugen an, runzelte die Stirn und sagte: "Nein, ein Mädchen!"

"JUPP" (11/05)

Gesprächsgegenstand einer (fast) mitternächtlichen Unterhaltung: Der Laktose-Wert von Feta. Zitat: "Du weisst schon - der Schafskäse, nur ohne Kuh!"
<INSIDER> J. H., Du bist echt der Knaller! :] </INSIDER>

"WAS SOLL MAN DAZU NOCH SAGEN?" (11/05)

Draußen riecht es schon nach Schnee und ist klirrend kalt während ich auf dem Weg zu einem wichtigen Kundentermin im kuscheligen V 70 sitze, nette Musik höre und trotzdem langsam unruhig werde, weil ich mich im Wirrwarr der Autobahnkreuze völlig verfahren hatte, mir darüber die Zeit davon lief und dann auch noch die Tankanzeige zu blinken begann.
Der Termin rückte immer näher und die Tankstelle war schon in Sicht als mich das Blitzlicht eines Geschwindigkeitsmessgeräts aus meiner aufsteigenden Unruhe aufschreckte - und das auch noch bei einem Tempo, das saftig zu viel war.
Während ich also völlig gernevt in der Kälte des frühen Morgens auf die Anzeige der Zapfsäule starre, nickt mir der Mann von der anderen Seite der Säule zu und fragt: "Und? Scheiß Tag?"

"109 U ALSTERDORF" (11/05)

Der Bus ist gut gefüllt als eine Mutti mit Kind auf dem Arm den Baggy in die "Sperrgut-Zone" des Busses manövriert und im hinteren Ende des Busses Platz nimmt. Der Bus fährt an und der Baggy kracht mit lautem Scheppern um, weil Mutti die Einkaufstüten an den Griffen hängen gelassen hatte. Meine Sitznachbarin schnalzt genervt mit der Zunge und widmet sich weiter ihrer Lektüre. Da sich keiner im Umkreis des Kinderwagens genötigt sah, diesen wieder aufzustellen, habe ich es eben getan.
Der Bus bremst an der nächsten Station und der Baggy kracht an die Rückenlehnen der Sitze, die vorn an die Stellfläche grenzen. Der Bus fährt wieder los, der Baggy rollt zurück und poltert an die Fußteile am hinteren Teil der Fläche. Dieses Spiel wiederholt sich an allen roten Ampeln und weiteren drei Stationen, an denen der Bus hält. An der vierten Station schließt der Busfahrer gerade die Türen als die Mutti mit ihrem Kind auf dem Arm nach vorn gestürmt kommt, den Baggy schnappt und ruft: "Hey, wir müssen hier noch raus - wir sind im falschen Bus!"
Als der Bus wieder los fährt, blickt meine Sitznachbarin von ihrem Buch hoch und sagt pudertrocken: "Scheint, die Frau hat wirklich alles im Griff."

"UNGEWOLLT KOMISCH" (11/05)

Als ungewollt komisch entpuppt sich diese
Anzeige aus einem Hamburger Stadtteilmagazin.

"BREIT UND BREIT" (11/05)

Abends während des Berufsverkehrs in der S-Bahn nach Poppenbüttel (über Jungfernstieg, nicht Lattenkamp ... was ein Kalauer! ... gähn). Der Wagen ist gut gefüllt als es sich ein reichlich angetüdelter Mann in der Sitzgruppe nebenan gemütlich macht. Innerhalb von Sekunden ist er entschlummert und zuckt und schnarcht und duftet dabei auch nicht unbedingt nach Frühlingswiese. Mit halbem Ohr höre ich die Frau, die ihm gegenüber sitzt, pikiert schnaufen und mit der Zunge schnalzen während seine Beine sich verselbständigen und er - aus dem Augenwinkel beobachtet - langsam an der Rückenlehne nach unten und dieser Frau entgegen rutscht. Die Frau - nun gar nicht mehr zu bremsen - poltert: "Das darf doch wohl nicht wahr sein. Machen Sie sich doch verdammt noch mal nicht so breit!" Dem folgte ein kurzer, aber echter Seitenblick meinerseits auf diese Frau: von mehreren Tüten umstellt und von Natur aus so breit, dass sie zwei Sitze einnahm.

"WENN´S SEIN MUSS" (12/05)

Auf einer Baustelle hatten wir über Nacht eine Leiter 'geparkt' und mit unserem Firmennamen gekennzeichnet. Als ich am nächsten Tag dort wieder aufschlug, den neuen Handwerkern einen schönen Morgen wünschte und mich dabei kurz vorstellte, meinte der eine: "Ach so, dann sind Sie also die Leiter!"

"KUSCHELIGE WEIHNACHTSZEIT" (12/05)

Allen, die derzeit daran arbeiten (anja, ich denk an dich!) oder aber aus diesem Traum gerissen wurden, in jedem Fall viel Mut und Kraft - für letztere ein paar Weisheiten aus der Sprüchekiste:
"Liebe ist die zeitweilige Blindheit für die Reize anderer Frauen." (M. Mastroianni) ::: "Die meisten Menschen brauchen mehr Liebe, als sie verdienen." (M. Ebner-Eschenbach) ::: "Die Liebe ist eine Krise, die Abneigung hinterlässt." (C. Pavese) ::: "Anfang und Ende einer Liebe kündigen sich dadurch an, dass man sich scheut, mit dem anderen allein zu sein." (J. de La Bruyère) ::: "Achtung erwirbt, was du tust. Liebe verschafft, was du bist." (A. Mahlmann) ::: "Was die Welt vorwärts treibt, ist nicht die Liebe, sondern der Zweifel." (P. Ustinov) ::: "Du sollst nicht geliebt sein wollen, wo du nicht liebst." (F. Schleiermacher) ::: "Liebe ist eine tolle Krankheit - da müssen immer gleich zwei ins Bett." (R. Lembke)

<INSIDER> apropos kuscheln: bM - freu mich wie bolle auf den 24. und den rest vom jahr!!! :] </INSIDER>

"ALLE JAHRE WIEDER" (12/05)

... möchte ich mich bei allen LeserInnen für das unglaubliche Interesse, die Treue und so manch bewegendes Feedback bedanken.
Euch und Euren Familien eine kuschelige, heimelige Weihnachtszeit und einen kurzweiligen, unfallfreien Rutsch in ein gesundes, erfolgreiches und glückliches neues Jahr!