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AUF DEM EISBERG (07/02)

Einsam - niemand;
weit und breit keine Anzeichen von Leben, von Wärme.
Die Kälte versucht ins Herz zu kriechen und davon Besitz zu ergreifen.

Eisige Nordwinde wehen,
tausende Stiche Eisregen im Gesicht.
Die Stürme toben und stetig formt die Brandung die Klippen.

Und ich sitze hier und beobachte das unergründliche tiefe Meer.

>> j. van de haagen

DIE LETZTE NACHT(09/02)

Die Äste - umhüllt vom Mantel aus tausend rauschenden Blättern - bäumen sich im stürmischen Wind. Die unzähligen Regentropfen peitschen in ungleichen Bahnen und ohne Unterlass über die Pflastersteine. Mondlicht blinzelt müde und fad zwischen den davonjagenden Wolkenfetzen hindurch.

Er steht dort bewegungslos, fröstelnd - schon seit Stunden. Der Regen hat seine Kleider längst durchtränkt. In gewundenen Strähnen kleben ihm die Haare im Gesicht und in kleinen Rinnsalen fließt die Tropfenflut auf den Kragen seines Hemdes.

Noch einmal sieht er nach oben. Zum wievielten Male weiß er schon nicht mehr.
Ein einziges erleuchtetes Fenster in dem Haus. Warmes Gelb strahlt in einem Viereck aus dem Dunkel der Nacht. Friedlich und ruhig.

Er hatte sie geliebt - heute Nacht; leidenschaftlich, bedingungslos und verzweifelt. Hatte sich verfangen im Meer ihres langen Haares, ihren Duft eingesogen und ihren geschmeidigen Körper umschlungen. Sich gewunden und in ihr verloren.
Kalt - ihr Gesicht; erstarrt zu einer Maske. Ihr Blick vergeblich flehend als das Messer ganz sanft in ihren Bauch glitt. Ohne Widerstand gab ihr Fleisch den Weg für die kalte Klinge frei.
Dann begann der Himmel zu weinen. Und die Wolken gaben das Mondlicht frei.

>> j. van de haagen

? (03/02)

Nichts, als das Salz seiner Tränen schmeckte er auf seinen Lippen. Sie ist längst fort.
Er fühlt sich wie ein Schlafender, der gerade aus einem wunderschönen Traum geweckt - gezerrt - wird und sich in der Grauzone zwischen Schlaf und Wachzustand befindet. Vergeblich versucht an diesem Traum festzuhalten. Das Gehirn noch zu träge, um zu begreifen. Schon seit Wochen.
Ziellos und wie ein Zombie tigert er durch die Stadt. Kann nicht durch Straßen gehen, die er mit ihr ging, kann nicht Musik hören, die sie gemeinsam hörten. Kann sie noch fühlen, schmecken.
Aber sie ist längst fort.
Er braucht Abwechslung und ist er unter Menschen, nehmen sie ihm die Luft zum Atmen. Er fühlt sich eingeengt, droht zu ersticken. Ruhe!!! Die, wenn er allein ist, umso unerträglicher ist.
Noch immer spukt sie in seinem Kopf. Ein Geist, der nicht ruhen will, der ihn nicht vergessen lässt. Er kann sie nicht vergessen - sie ist überall ...
denkt er, als er behutsam und ein wenig wacklig über die Brüstung der Brücke klettert. Noch ein Schritt und er ist endlich frei. Frei von ihr. "Spring" dröhnt es in seinem Kopf.

Ein ohrenbetäubender Lärm, als sich das Wasser unter seinen Füßen auftut und ihn verschlingt

und dann nichts ... nichts als friedliche Stille ...

>> D.H.

SPARKASSE - VETTERNWIRTSCHAFT ?(03/02)

Ich saß wie immer nichtsahnend und in Arbeit vergraben auf meinem Stuhl. Regungslos, da ich nach 30 dummerweise durchgearbeiteten Stunden endlich völlig fertig in meinen Stuhl zusammengesunken war.
Das Telefon! Nicht jetzt, bitte nicht jetzt!
Meine Hand griff an den Hörer. Ich meldete mich wie gewöhnlich freundlich und unter falschem Namen.

"elbe network, schön'n guten Taaag!" Was muss ich hören:
"Guten Tag, So. (Namen werden aus Datenschutzgründen nicht ausgeschrieben) von der Sparkasse. Kann ich bitte mit Herrn Sp. sprechen?"
"Der is grad nich da...! Sag'n sie mal, sind sie irgendwie verwandt mit Andreas So.? Der is nämlich ´n Freund von mir und arbeitet bei der Sparkasse in Stormarn..."
"Andreas So.? Das bin ich! Aber ich arbeite...."
"Oh, Hallo Andi, hier ist Ben, Ben Nickel, komm schon du wirst dich doch wohl an mich erinnern?!!"
"... nicht in Stormarn. Außerdem kenne ich keinen Ben Nickel."
"Wie jetzt!? Deine, äh - ich meine Ihre Stimme ist auch irgendwie anders..." (peinlichpeinlichpeinlich)
"Kann ich etwas ausrichten?"
Tut Tut Tut Tut ...

>> Ben Nickel

DANKE

... an dieser Stelle an alle, die mir ihre Geschichten zusenden (auch wenn ich - bitte missversteht das nicht - nicht alles Zugesandte hier veröffentlichen kann bzw. möchte. Sorry!).
Trotzdem mutig! Mehr, mehr ... Bitte! Email

PS: Ben - ich warte!! Fingertrommeltrommeltrommel ... ;)

   

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